Gast: Blog zu Software Creative

  

 

Gedanken zur Software-Branche, dem Berufs- und Privat-Leben
Eine Spiegelung von LinkedIn-Beiträgen

DI Emanuela Haberl

 


Ich höre immer wieder das hartnäckige Gerücht, dass man gut in Mathe sein sollte um programmieren zu lernen.
Oder die andere Richtung: manche trauen es sich nicht zu, mit der Begründung “aber ich war nie gut in Mathe”.

Ich selbst habe technische Mathematik studiert und arbeite als Full Stack Software Entwicklerin.

Meine Antwort auf die Frage: NEIN!!!

Man braucht außer logischem/analytischen Denken und die Grundrechenarten Addition / Subtraktion / Multiplikation / Division / Vergleichsrechnungen (kleiner/größer/gleich) KEINE anderen Kenntnisse.

Und logisches Denken wird durchs Programmieren ohnehin geschult und eignet man sich im Lernprozess auch an. Das muss man nicht schon haben, wenn man losstarten will.

Programmieren ist selbst natürlich nie isoliert zu betrachten - es wird ja “ETWAS” programmiert. Und es gibt massenhaft Bereiche, wo nichts mathematisches programmiert wird. Wenn man natürlich ein Modell umsetzt, wo Differentialgleichungen genutzt werden - ja, dann braucht man schon auch die Mathematik dahinter.
Aber das ist dann eine bewusste Entscheidung dort tätig zu werden. Und es gibt unzählige andere Anwendungsgebiete.

Ich selbst habe noch NIE etwas von höherer Mathematik gebraucht beim Programmieren. Analytisches und logisches Denken helfen natürlich enorm, um schneller in die Denkweise beim Programmieren hineinzukommen und komplexere Systeme verstehen zu können.

Aber nur weil man in der Schule gut oder schlecht war in Mathematik, heißt das nicht automatisch, dass man gut oder schlecht in logischem Denken ist.
Oft ist die Schulmathematik nur ein Wiederholen von Rezepten, wie etwas zu lösen ist. Hat also nichts mit analytischem/logischen Denken zu tun. Oder wieviele Beweise / neue Rechenwege hast du in der Schule schon selbstständig führen müssen?

Uns wurde in der ersten Mathematik-Vorlesung auf der Uni gesagt: “Vergessen Sie alles, was Sie bisher über Mathematik in der Schule gehört haben. Das meiste war entweder falsch oder so vereinfacht, dass es keine Relevanz hat.”

Wenn man also schlecht in Mathematik in der Schule war - dann war man vielleicht einfach nur schlecht im Auswendiglernen von Rezepten. 

 

 

 

2. November 2023

 


Wir haben über meinen Quereinstieg und Arbeitsalltag bei milk + honey solutions GmbH gesprochen.

Wie arbeiten wir mit 30 Wochenstunden als Vollzeit?
Wie funktioniert eine hierarchielose Firma auf Augenhöhe mit gegenseitigem Vertrauen und Eigenverantwortung?

Wie war mein Quereinstieg in die IT, welche Hürden hatte ich dabei?
Was hab ich als Quereinsteigerin mitgebracht?

Was würde ich Leuten raten, die vor einer Berufsentscheidung stehen?

Meine Sichtweise auf diese Themen kannst du dir hier ansehen:

 

 

Quereinsteigerin: Eine Erfolgsgeschichte - feat.

 

29. November 2023

 

 

 

Wird ein Quereinstieg innerhalb der Firma/Branche in die IT gemacht, dann entsteht eine geniale Situation: Im IT-Team ist plötzlich Fachwissen aus erster Hand vorhanden!

Zumeist bekommen Entwickler:innen ja nur sehr vereinfacht im Ticket ein paar Erklärungen zum Fachbereich/Domäne und implementieren die Features entsprechend der Vorgaben.

Da wurde aber schon von Fachabteilung über Projektmanager/Product Owner viel zusammengefasst und abstrahiert.

Die Information, die dann in der IT-Abteilung ankommt ist sehr fehleranfällig für Interpretationsfehler.

Das kann ganz unbewusst sein: Ein und derselbe Begriff wird in den Abteilungen einfach unterschiedlich aufgefasst. Oder Zusammenhänge sind bei den einen sonnenklar und andere würden nie daran denken.

💡Wenn nun jemand mit Berufserfahrung im Fachbereich in dem Entwicklungs-Team oder in einer der Zwischenebenen von Projektmanager/Product Owner ist, dann fallen diese Missverständnisse sehr viel schneller auf:



✅ Zusammenhänge und Prozesse im Fachbereich können im IT-Team unkompliziert erleutert werden.

✅ Nachfragen auf Spezifikationen werden deutlich konkreter bzw werden Sachverhalte nachgefragt, auf die im IT-Team sonst niemand gekommen wäre.

✅ Leute mit Fachbereichs-Erfahrung schreiben auch viel bessere und realistischere Tests - nicht nur die Edge-Case sind abgedeckt.

 

--> 💛 Die Software wird somit qualitativ schon gleich bei der Entwicklung deutlich besser!

--> 💰 Missverständnisse im Nachgang zu entdecken und korrigieren ist extrem teuer - aber wenn diese gleich bei der Implementierung auffallen (oder gar nicht erst entstehen), dann kostet das nur einen minimalen Mehraufwand bis gar nichts.

--> 💛 Das Team lernt voneinander! Es lernen nicht nur die Quereinsteiger:innen von den IT-Kolleg:innen. Es ist auch umgekehrt.
Beide tragen zum Team-Erfolg bei!

Emanuela Haberl

 



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8. Dezember 2023

 

 

Ihr bisheriges Wissen und Erfahrungen bleiben weiterhin bestehen!

Ja, bei einem Wechsel in die IT muss man sich sehr viel technisches Wissen erst aneignen - keine Frage. Aber dieses neue Wissen besteht dann ZUSÄTZLICH zum Bisherigen.

Das ist eine enorme Superkraft im Gegensatz zu Leuten, die immer nur ihren Job/ihre Branche/ihre Firma gesehen haben.

Das sollten sich alle Quereinsteiger:innen und Firmen bewusst werden:

* Es ist KEIN Reset mit einem Delete-All ❌

* Es werden neuen Fähigkeiten erworben ✅ 

* Bisherige Erfahrungen fördern Neues 💻


Und umso besser man seine bisherigen Talente und Erfahrungen mit dem Neuen kombinieren kann, umso unschlagbarer wird man!


In den nächsten Teilen zu der Serie werde ich auch konkrete Beispiele anführen. Bist du Quereinsteiger:in oder kennst welche? Habt ihr die Superkräfte schon entdeckt?

 

 

 

 


Wir kennen es alle: ein Meeting Fachbereich mit IT und keiner versteht sich. Die Begriffe der Fachabteilungen wirken nebulös und unklar definiert für die Techniker.

Die vielen IT-Buzzwords hingegen klingen für die Fachabteilungen wie Chinesisch.
Gäbe es doch nur Leute, die mit beiden reden können und als Übersetzer fungieren… 

Es gilt: Quereinsteiger:innen können mit allen Beteiligten reden – Sie sind mehrsprachig!

💻 Sie sind in der Lage, die Prozesse/Sachverhalte der Fachabteilung in “Pseudocode” und IT-Sprache zu bringen - so versteht das IT-Team was wirklich gemeint ist!

💬 Auf der anderen Seite können sie komplexe technische Abläufe den Kunden/Usern/Fachabteilung anschaulich erklären - auf Augenhöhe! Es entsteht ein besseres Verständnis für die technischen Prozesse.


✅ Quereinsteiger:innen bauen Brücken und reißen die (unsichtbaren und manchmal auch sichtbaren) Wände ein zwischen den Abteilungen.

✅ Bei einem Kaffeetratscherl können sie auch als Bindeglied agieren, damit informelle Kommunikation auch hier anfängt.

✅ Sie haben keine Berührungsängste mit beiden Welten.

✅ Es können Kommunikationsfehler von Anfang an schon vermieden/behoben werden.

💰Für die, die nur auf die Kosten schauen: umso später Kommunikationsfehler entdeckt werden, umso mehr Geld kostet es!

Da bei Quereinsteiger:innen immer nur gesehen wird, wo überall Zeit/Geld investiert werden muss in deren Trainings:

--> Einfach einmal vorstellen, was passiert, wenn ein Kommunikationsfehler erst in der Produktion entdeckt wird und was das dann kostet. Denn das passiert ja nie .... 😆🫣

--> 💛 Quereinsteiger:innen sind kein Klotz am Bein sondern ein absoluter Mehrwert für das Team und den gesamten Prozess!

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