Gast: Blog zu Software Creative

  

 

Gedanken zur Software-Branche, dem Berufs- und Privat-Leben
Eine Spiegelung von LinkedIn-Beiträgen

DI Emanuela Haberl

 

Mein Quereinstieg zog sich auf längere Zeit und scheibchenweise über mehrere Jobs.
Hier beschreibe ich euch, wie ich von einem Job zum nächsten kam. Welches Wissen ich mir angeeignet habe und immer darauf aufbauend sich das nächste ergeben hat.

Ich habe den Großteil im jeweiligen Job (Selbststudium oder von anderen) erlernt und einen Kurs in Bildungskarenz gemacht.

Meine Nicht-IT-Jobs im Risikomanagement:

-- Excel-Formeln und VBA Makros --

Das waren wichtige Skills im Arbeitsalltag und ich habe ohne Vorwissen nach zwei Monaten die Kollegen in dem Bereich überholt.
Das war vielleicht der erste Hinweis, wo ich hingehöre. 😁

👩‍💻 Ich war 5 Jahre lang Power-Userin in Excel und habe dabei einiges in VBA programmiert


-- SQL Datenbank --

Ich habe in eine andere Firma in denselben Bereich gewechselt. Dort war das Ziel die Makros abzulösen und eine SQL Datenbank aufzubauen. Ich konnte kein SQL zu dem Zeitpunkt. Ich konnte im Bewerbungsgespräch aber überzeugen, dass ich das lernen werde und ihnen alles auf eine Datenbank umstelle - was ich dann auch getan habe. SQL habe ich mir im Job dann selbst beigebracht.

👩‍💻 Ich war 5 Jahre lang (neben meinen Risikomanagement Aufgaben) für die SQL Datenbank zuständig (Architektur, automatische Job, Stored Procedures, Views, Imports & Exports, Administrator, etc).

Das waren alle Jobs in der Nicht-IT-Abteilung Risikomanagement. Ich habe aber zu dem Zeitpunkt innerhalb der Abteilung alles an IT, was ich machen konnte (von den Berechtigungen her) übernommen.


💡 SQL war die Basis für meine ersten beiden IT Jobs (Datenbank Entwicklerin, Support Engineer)


-- C#, IT Prozesse --

Im Support Job habe ich dann zum ersten Mal Zugang zu vielen IT-Profis und IT-Wissen gehabt. Hier habe ich alle Grundbegriffe, Prozesse, Herangehensweisen gelernt. Und auch C# habe ich einfach durch passives Lesen und debuggen von Fehlern grob verstanden. Ich habe auch hier wieder alles im Job gelernt.


-- C#, JavaScript, HTML, CSS im Kurs --

Mir haben Grundlagen gefehlt, da ich NOCH NIE einen Basis-Kurs für objektorientierte Programmiersprachen gemacht habe. Daher habe ich in Bildungskarenz einen C# Kurs gemacht. Beim Abschlussprojekt habe ich dann ein Full Stack Projekt daraus gemacht und mir auch noch JavaScript, HTML, CSS angeeignet.


Dann habe ich zuerst als Junior Backend Entwicklerin gearbeitet und bin jetzt seit 3,5 Jahren Full Stack Entwicklerin.
Das Weiterlernen hört auch nie auf 🥳

 



Hallo! Ich bin Emanuela, ich habe es vor 7 Jahren im Quereinstieg in meinen ersten IT-Job geschafft.
Jetzt arbeite ich als Software Entwicklerin und bringe meine vorherige Berufserfahrung als Superkraft mit ein!

Du hast Fragen zum Quereinstieg in die IT? Schreib sie in einen Kommentar oder persönliche Nachricht an mich! Ich werde sie gerne (anonym) in einem Beitrag beantworten.

  

7. Juni 2024

  

Emanuela Haberl Software Creative @milk+honey 👩‍💻👩‍🎨 User-Empathie in IT ❤️ Klischees hinterfragen 🤓Software Creative

  

Etwas Neues auszuprobieren, wenn sich eine Gelegenheit ergibt - ja klar, ich bin dabei!
Und so hab ich mich ins Abenteuer gestürzt und bin Content Creator auf Instagram geworden.

DER PLAN
Jeden Tag einen Reel veröffentlichen und schauen wohin mich die Reise führt.

DAS ZIEL
Frauen in der IT sichtbar machen,
Quereinsteiger:innen Mut machen,
Einfach Spass haben!

DAS ERSTE VIDEO
Aufregung pur! Man ist ganz anders exponiert per Video als mit Text/Bild.
Staging, Video machen, schneiden, Musik, Untertitel: habe ich alles bisher noch nicht gemacht und hat unendlich viel Spass gemacht.

DIE ERSTE WOCHE
Viel gelernt, wie Instagram tickt.
Welche Ideen kann/möchte ich wie umsetzen.

DIE ZWEITE WOCHE
Aus Spaß wurde Stress. Mein Kopf hat nur noch im Alltag alles aus dem Blickwinkel "Könnte ich daraus einen Reel machen?" gesehen.
Auf Videos sichtbar zu sein, ist mir immer schwerer gefallen. Die Leichtigkeit und Verspieltheit habe ich nicht mehr gespürt.

DIE ENTSCHEIDUNG
Nach 18 Reels habe ich für mich beschlossen, dass ich Instagram nicht weiter verfolgen werde.
Es hat einfach keinen Spaß mehr gemacht.
Mir hat auch die Interaktion gefehlt, die hier auf LinkedIn passiert. Auf IG hatte ich das Gefühl, es wird auf einer Seite Content produziert und auf der anderen Seite konsumiert. Es findet aber viel weniger Austausch dazwischen statt.

MEINE LEARNINGS
Videos sind für mich schwieriger zu machen. Einen LinkedIn Text habe ich zumeist in 15 Minuten geschrieben. Das Bild dazu dauert ein wenig länger. Videos waren um ein Vielfaches mehr Arbeit und fühlten sich auch für mich schwerer an.

Videos zu produzieren und was man mit der richtigen Musik noch dazu verstärken kann, was der Schnitt ausmacht,... Das waren ganz viele tolle kreativen Momente. Da habe ich enorm viel für mich gelernt in der Zeit.
Dieses Wissen kann ich für private Videos weiterhin nutzen.

Eine Plattform, die einen Hauptfokus auf Videos hat, passt für mich nicht. Textbasiert fühle ich mich wohler.

Ich probiere gerne neues aus und schaue ob es mir gefällt! Und wenn es mir nicht gefällt - Bye,bye!
Ich bin niemandem etwas schuldig und muss niemandem etwas beweisen.
Ich vertraue da auch sehr meinem Bauchgefühl: wenns nicht passt, dann passt es nicht.


WIE GEHTS WEITER?
Ich möchte einfach wie bisher auf LinkedIn posten, wenn es mich freut. Und vielleicht überkommt mich auch hier einmal der Drang ein Video zu machen. Aber das eher als Ausnahme.

Mein IG-Account ist wieder auf privat gestellt, aber ich werde das eine oder andere Instagram-Video im Laufe der Zeit auch hier auf LinkedIn posten.

DIE BESTÄTIGUNG
Als der Spass weniger wurde und ich mich gestresst fühlte, kam immer öfters der Gedanke:
"Ich würde jetzt eigentlich lieber programmieren!"

Dieser kleine Ausflug in eine andere Welt hat mir nur bestätigt, wo meine Leidenschaft liegt:
nämlich in meinem Job als Software Entwicklerin und ich meine Energie lieber ins Programmieren stecken möchte. 💛👩‍💻

 

23. Juni 2024

  

Emanuela Haberl Software Creative @milk+honey 👩‍💻👩‍🎨 User-Empathie in IT ❤️ Klischees hinterfragen 🤓Software Creative

  


Es sich nicht nur zu denken, sondern zu machen und die schwierigen Zeiten durchzuhalten?

Ich denke das war bei mir eine Ansammlung an ganz vielen unterschiedlichen Aspekten:
Ich habe mich in meinem vorigen Job eingeengt gefühlt und war sehr frustriert. Der Gedanke, dies für die nächsten Jahrzehnte zu machen, hat mich deprimiert.

Und gleichzeitig habe ich mich zu allen möglichen IT-Themen hingezogen gefühlt.

Den Gedanken über einen Wechsel in die IT hatte ich schon länger, aber immer war etwas (wie zB angehende Familienplanung und da wäre ein Jobwechsel nicht "optimal" weil ich dann Familienplanung hintanstellen müsste). Und dann war ich mit einem Kind in Teilzeit und es war noch immer nicht besser. Eigentlich sogar schlimmer. Ich bin super frustriert nach Hause und hatte überhaupt keine Geduld für meine Tochter. Gesundheitlich ging es mir auch überhaupt nicht gut.


Und irgendwann war der Punkt einfach erreicht: Vom Warten wird es nicht besser! Mein Traumjob kommt nicht einfach so zu mir. Wenn ich nichts ändere, wird sich nichts ändern.
Ich muss aus der passiven Position ins aktive Machen gehen.

ICH HABE NICHTS ZU VERLIEREN. NUR ZU GEWINNEN.

Und gemäß dem Motto, bin ich es angegangen. Und habe durchgehalten.
Schritt für Schritt ging es langsam voran. Und bei jedem Schritt habe ich soviel neues dazugelernt und es hat mich bestärkt, dass es die richtige Richtung ist.  Selbst wenn ich in meinen alten Beruf zurückkehren würde: Meine neuen Skills hätte ich dort ganz anders wieder einbringen können und auch dort wieder mehr Möglichkeiten gehabt.

Zusammenfassung für alle, die darüber nachdenken:

EINFACH EINMAL MACHEN:

  • Im kleinen Sachen ausprobieren, herumschnuppern und die mentale Hürde dadurch reduzieren.

  • Es ist leichter kleine Schritte kontinuierlich zu gehen, als den einen Mega-Schritt, der einem Angst macht.

  • Nicht penibel jeden Schritt zuerst perfekt Planen, bevor man loslegt.

  • Ein großes Ziel vor Augen haben und den Weg dorthin einfach auch nach den Möglichkeiten entstehen lassen. Man sammelt oft am Weg viele neue Eindrücke und Erfahrungen, wo man dann auch immer besser entscheiden kann, was man möchte und was nicht. Diese Information hat man zu Beginn einfach nicht.

  • Hauptsache man gestaltet sein eigenes Glück selbst ganz stark aktiv mit!

 

Das passive Erdulden war am schwierigsten für mich.
Aktiv meinem Ziel entgegen zu gehen hat sich sehr befreiend angefühlt.

22. August 2024

 

Emanuela Haberl Software Creative @milk+honey 👩‍💻👩‍🎨 User-Empathie in IT ❤️ Klischees hinterfragen 🤓Software Creative

 

Spezifikationen zu Beginn des Projekts sind ein toller Start um loszulegen.

Aber nichts ist in Stein gemeißelt bei uns!

Wenn du zwischendurch drauf kommst:

"Moment, da könnte man doch..."
   oder
"Es wäre doch einfacher, wenn..."


Wir sind die ersten, die sagen: Ja klar! Machen wir!

Denn oft kommen erst im Gespräch, während der Umsetzung, beim Durchklicken der ersten Versionen die wirklich wichtigen Details zutage.

Und die machen den Unterschied, ob die Software am Ende vom Projekt superduper und wirklich hilfreich ist für die Anwender:innen oder - naja, halt einfach da ist und bedient werden muss.

 


In unserer Erfahrung sind diese Aha-Momente zwischendurch teilweise die besten Entscheidungen.

Denn Software Entwicklung machen wir gemeinsam mit dir!

14. Juli 2024

 

Emanuela Haberl Software Creative @milk+honey 👩‍💻👩‍🎨 User-Empathie in IT ❤️ Klischees hinterfragen 🤓Software Creative

 

   

Der IT Nerd ist Klischee von gestern und bildet nicht die Realität ab!
Vielen in der IT geht es wie mir und viele potentiell Interessierte können sich damit nicht identifizieren und glauben “es gibt keinen Platz für sie in technischen Berufen”.

Dabei gibt es eine sooooo große Vielfalt an IT-Jobs. Nicht nur den einsamen, im finsteren Keller hockenden Backend-Entwickler oder Hacker aus den Medien.

Hier ein kleiner Auszug an Jobs, die die Bandbreite an Möglichkeiten verdeutlichen sollen

- Frontend Entwicklung
- Design, User Interface, User Experience
- Koordination & Übersetzung (Projekt Management Rollen)
- Support
- Tests (automatisiert / manuell)
- Hardware, Infrastruktur, Netzwerke, DevOps / DevOpSec / Platform
- Engineering
- Security
- und noch viele mehr

 
IT ist nicht kommunikativ?

🗣 So ein Blödsinn!!! Für gute Software muss an allen Ecken und Enden viel gesprochen werden: Mit Kunden, Projekt Managern, Entwicklungs-Team,… Denn Fehler in der Kommunikation enden in schlechter und/oder teurer Software.


IT ist nicht kreativ?

👩‍🎨 Auch so ein komisches Vorurteil. Es gibt viele Seiten, wo man sich künstlerisch kreativ austoben kann (im Frontend ist es am offensichtlichsten). Der Prozess eine Lösung für ein Problem zu finden ist aber auch kreativ. Schließlich passt Schema F nur selten.


IT ist nicht sozial?

🤗 Ich habe noch in keiner anderen Branchen so eine große Community gesehen! Netzwerke, Meetups, Foren an allen Ecken und Enden. Da ist das Bild nach außen komplett falsch.
Und spätestens, wenn man Software zu einem sozialen Thema (zB für ein Krankenhaus/Pflege, sozialen Einrichtungen, etc) erstellt, ist das auch eine extrem sinnstiftende Arbeit.


Es wird Zeit das Klischee an die Realität anzupassen! 

Wem fallen noch Beispiele ein, wo es komplett an der Wirklichkeit vorbei geht? Oder fühlt sich selbst überhaupt nicht repräsentiert dadurch?

2. November 2024

Emanuela Haberl Software Creative @milk+honey 👩‍💻👩‍🎨 User-Empathie in IT ❤️ Klischees hinterfragen 🤓Software Creative

 
PS: Das war mein Vortrag für Women in Tech an der ITCS München in a nutshell.