Aus – es reicht!

Voll Grimm erfindet sie den Sekundenklebe, sie, die 1,50 Meter große Frau. Ein haariger Kerl nach dem anderen hatte sie bestiegen und gerammelt wie ein Märzhase, ist grölend in ihr gekommen und grinsend abgehauen. Mancher Kerl stößt ihr Kind weg, wenn es stört. Rau sind die Sitten in der Altsteinzeit. Das hat die Frau satt und erfindet den Kleber.

  

Vielleicht schaut sie sich die Klebe-Strategie von fleischfressenden Pflanzen ab. Diese haben zuckersüße, aber klebrige Fäden, an denen Fliegen, Käfer und Ameisen als Beute hängen bleiben. Sie, ihre Töchter und Enkeltöchter entwickeln Teuflisches: sie werfen das Fell ab und lassen dafür Brüste und Hintern wachsen.

 

Geschwungen süß sieht Früh-Homina nun aus in den Augen der Männer. Und braucht nur hüftschwingend die Halbkugeln ihres Pos rauf und runter bewegen, schon umschwirren sie Männer wie Insekten Straßenlaternen des Nachts. Doch je näher umso klrebriger: knallrote Lippen und frech nach vor stehende Nippel auf deutlich angeschwollenen Brüsten laden zum Ganznahekommen ein. Frühmenschliche Frauen haben ihren Körper neu designt. Und verschieben so die strategische Dynamik zwischen den Geschlechtern zu ihren Gunsten. In einem ambivalenten Doppelspiel lockt sie an und sagt nicht selten nein. Welch ein nun erkennbar höherer Marktwert!  

 

Weiße, verlockende Blüten

Welche Tricks unsere weiblichen Vorfahren erfanden – und noch immer anwenden -, darüber kann man nur staunen. Zwei weitere seien in der Folge erwähnt:

 

(1) Ein nach außen wirkender Trick: Wer glaubt, dass weibliche Brüste zum Stillen der Kinder da sind, der irrt, in die Falle gegangen! Brüste erfüllen ihre evolutionär früher entstandene Funktion unabhängig von der Größe: kleine Brüste stillen Kinder über Jahre, große Brüste versiegen bisweilen rasch. Doch deutlich tritt die neue Funktion der Brüste hervor, wenn man untersucht, woher Frau in ihrem Körper täglich die Bestandteile ihrer Milch holt: von den Rundungen an den Hüften. Nur wenig stammt aus dem  stolz präsentierten Fettgewebe der Brüste.

Warum? Weil weibliche Brüste des Menschen in erster Linie nicht (!) für Kinder da sind. Der wogende Anblick, die daraufhin aufkeimende männliche Begierde – dafür sind Brüste da! Das bindet den Mann an die Frau. Ja, nebenbei noch kriegt der Säugling die Brust. Hauptsächlich gestillt jedoch - und das gegenwärtig über Jahrzehnte - wird der Mann.
 

 

(2) Ein weiterer Trick wirkt im Verborgenen: der versteckte Eisprung. Mächtig ist der unbewusste Trieb zur Fortpflanzung in Form der bewussten Gier nach geshlechtlicher Freude. Daran setzt Früh-Homina an und versteckt ihre fruchtbare Zeit. Der Früh-Hominus weiß nicht mehr, wann sie fruchtbar ist. Er tappt im Dunkeln und wird daher wieder und wieder versuchen, Sex mit ihr zu haben. Wodurch Frau ihre Situation (quasi den Marktwert) verbessert: sie bleibt attraktiv während des ganzen Jahres.

Ein Blick auf unsere nahen Verwandten, die Schimpansen, zeigt, wie sehr Homina ihr Leben durch das Verstecken verbessert hat
: Ist Frau Schimpansin fruchtbar, werden ihre Schamlippen tiefrot und schwellen an. Weil das jeder sieht, stürzzen sich die Herrn Schimpansen auf sie - das Alphatier zuerst, dann Beta, später mit etwas Glück Gamma. Frau Schimpansin hat keine Chance, steuernd in das fundamentale Geschehen der Fortpflanzung einzugreifen. Von den Schimpansenmännern gefallen ihr sicher nicht immer die ersten drei.

Wie clever dagegen das menschliche Weib. Niemand weiß, wann sie fruchtbar ist, manchmal sie selber nicht. Aus nachwuchstechnischen Gründen über Frauen herzufallen, ist sinnlos geworden. Mann müsste es ununterbrochen tun. Dagegen wiederum hätten die anderen Kerle viel einzuwenden.

 

Schlussfolgerung: der männliche Grobian wird ausgetrickst. Nur der Auserwählte darf zur Homan ins Baum- oder Grasnest, nur der Favorit fasst Hintern und Brüste an, das ganze Jahr über. Die menschliche Homina ist es, welche sowohl ihr Wohlbefinden verbessert hat als auch buchstäblich die Hand auf den Hebel der Fortpflanzung gelegt hat. List triumphiert über rohe Gewalt!

 

Reinhard Neumeier, März 2014