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Liebe Leute,
willkommen zum letzten new yorker newsletter. Ich bin jetzt auch schon wieder in Wien gelandet... es fühlt sich gut an, wieder daheim zu sein. oh.... großer aufschrei beim lesenden publikum.... ein New York Newsletter von Wien aus? das ist ja betrug! schiebung!!! keine sorge, es wird genug New York vorkommen.
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aja, nachdem ich von einigen jetzt die reaktion: "schade, ich werd die Newsletter vermissen" bekommen habe: mir wäre ja ein "schön, dass du wieder da bist, wir haben dich vermisst" lieber.
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aber, man kann halt nicht alles haben im leben. und nein, ich fange jetzt nicht an, einen Wien newsletter zu schreiben. wenn ihr gschichtln hören wollts, dann müßt ihr schon mit mir persönlich vorlieb nehmen. pech ghabt!
so, nun aber zum eigentlichen thema: ich bin zwar endlich wieder zurück, aber ein jahr in den USA hat bei mir auch bewirkt, dass ich mich an viele dinge gewöhnt habe und eine anderen alltag hatte, als in wien. jetzt heißt es wieder - alles neu.
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fangen wir mal mit der tastatur an... ich bin jetzt die amerikanische gewöhnt und da ist nicht nur Z und Y vertauscht (wie oft ich mich bei diesen paar worten jetzt schon wieder mal vertippt habe... mühsam). nein, es sind ja auch die umlaute nicht da und stattdessen alle sonderzeichen.
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ich muss ja zugeben, die sonderzeichen auf der ami-tastatur sind wesentlich bequemer zu erreichen, weil man für einige keine umschalt-tasten braucht. nun gut, es wird wieder umgelernt (dafür lernt man das 10 finger system: damit man umlernen muß. ständig. beim adler such system wäre das ja viel einfacher...)
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das schreiben dauert jetzt gerade doppelt so lange wie sonst: ich habe naemlich einen amerikanischen computer und da sind die tasten natürlich mit der amerikanischen tastatur belegt. jetzt muss ich bei allen Y, Z, umlauten und sonderzeichen immer ziemlich lange nachdenken, wo sich das denn befunden hat. da fällt einem erst auf, wie blind man ist, wenn die finger die tasten nicht mehr von alleine finden, sondern woanders hingreifen wollen (bei den umlauten schreib ich ja schon automatisch ae, ue, oe)
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zusätzlich dazu hab ich in amerika auf einem mac gearbeitet... steuerung + C als tastenkürzel fürs kopieren? das wäre ja zu einfach... nein, das ist die apfeltaste C. und so weiter... also frohes umlernen... (an dieser stelle ein kommentar an meine arbeitskollegen: ich bin die naechsten wochen wahrscheinlich nur eingeschränkt tastenkürzelfähig... aber wer weiß,vielleicht finde ich lustige neue kombinationen ;-)
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die eingabe von formeln in excel ist bei mir nun auch in englisch im kopf hinterlegt: statt einem sverweis werd ich sicher ein paarmal mit vlookup anfangen...
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es geht dann weiter mit den formaten. in amerika ist die zeitangabe ja eine andere. aber da hab ich glücklicherweise kein problem wieder aufs alte umzusteigen (es ist nur angenehm, wenn die leute eine zahl sagen und man sofort weiß, wann das ist. kein am/pm anhängsel mehr).
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das datum ist da schon was anderes: in den usa wird zuerst das monat angegeben und dann der tag und das jahr, also MMTTJJJJ. super, jetzt gehts wieder zurück auf TTMMJJJ, also Tag/Monat/Jahr. bei zeitangaben wie 5.7.2010 werd ich sicher die nächste zeit mal auf den siebenten mai tippen... also wenn ich mal an einem ausgemachten treffpunkt nicht erscheine, dann bin ich noch im falschen format unterwegs.
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zahlen, die dreistellig sind und höher, die werden auch nicht wie bei uns zum Beispiel 125 als "Hundertfünfundzwanzig" bezeichnet, sondern als "one-two-five". ist ja viel kürzer. wie ich vorgestern beim amt in wien eine wartenummer bekommen habe, da hab ich mich gleich geoutet und bei der frage nach meiner nummer, da hab ich gesagt: "drei-drei-sechs".
die dame hat mich ein bissi verwirrt angesehen. aber daran werd ich mich in nächster zeit gewöhnen müssen.
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.wenn wir grad bei zahlen sind: ich hab meine handschrift umgewöhnt, weil die 1 und die 7 ja anders geschrieben werden (1 ist nur ein senkrechter strich und die 7 hat keinen querbalken in der mitte). wie ich unterrichtet habe, da haben die studenten oft meine 1 als einen verhatschten 7er gelesen und da hab ich dann umgelernt. weiters ist die tausender trennung ein komma (bei uns ein punkt) und die trennung zu den dezimal-stellen (unsere "nachkommastellen") ist ein punkt und kein komma.
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somit ist zB die Zahl Tausend dort so angeschrieben: 1,000.00
also glaubt mir keinen punkt oder komma in nächster zeit - die sind sicher durcheinander ein paar mal.
größen wie fahrenheit, inch, pound, etc... hab ich nie umgelernt. da hab ich nur grob im kopf einen umrechnungsfaktor gehabt, aber ich bin immer im metrischen system gedanklich geblieben. also da bin ich froh, dass ich alle angaben wieder verstehe.
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das einzige, beim autofahren hab ich halt alle geschwindigkeitssachen in miles per hour gelernt. also ich weiß, wie sich 25 mph oder 55 mph anfühlen beim fahren und wie schnell das ist. da werd ich mich auf km/h umgewöhnen müssen. also wenn ich mal auf der autobahn mit 55 km/h fahre, dann liegt das daran, dass ich noch in mph denke (in new york ist auf den highways meistens eine beschränkung von 55 miles per hour, was in etwa 90 km/h ist).
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in der ubahn nerve ich auch alle leute um mich: ich warte nämlich bei der türe bis sie von selber aufgeht... nach 2 sekunden check ichs dann auch, aber da sind die leute schon etwas unrund.
dafür genieße ich es, wieder bei den rolltreppen rauflaufen zu können... ahh... endlich wieder im eigenen rythmus.
und wenn ich mit der ubahn fahre, überlege ich dann doch kurz, mit welcher express-ubahn ich am besten fahren sollte,.... ähhh express? doch nicht...
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ich hab auch vor NY den ubahnplan auswendig gekannt und genau gewusst, wie ich am besten wohin komme. der wurde im hirn irgendwie gelöscht und durch die metro-map von NY ersetzt. nun habe ich sogar in wien immer einen ubahnplan mit dabei. peinlich, ehrlich wahr!!!
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ich werd auch sicherlich öfters mal am sonntag vor dem billa um die ecke stehen und mich wundern, warum der zu ist. oder unter der woche um halb zehn am abend... da war doch was anders, oder?
und sollte ich euch mal ein "wie gehts?" im vorbeigehen hinschmeißen und einfach weitergehen, dann ist jegliche hoffnung für mich verloren. dann haben sie echt gehirnwäsche mit mir betrieben.
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in New York reden die leute ja auch einfach so miteinander, auch wenn sie sich nicht kennen. da wird irgendwas kommentiert und dann dem sitznachbarn in der ubahn oder auf der strasse dann auch gleich mitgeteilt.
und da muss ich gestehen: letzens hab ich auf der strasse eine frau mit einem total netten top gesehen und ich wollte echt fast schon zu der hingehen und sagen, dass es mir ur gut gefällt.
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ich hab mich dann noch rechtzeitig daran erinnert, dass man das in wien nicht macht. (ich hätte ja wahrscheinlich auch nicht einfach nur "es gefällt mir" gesagt, sondern dass es vielleicht superschön ist oder dass ich noch nie so ein tolles leibchen gesehen habe oder sowas in der art. ich glaube die hätte mich dann als "creepy" angesehen.)
ich werd überhaupt in nächster zeit eventuell ein bissi zu überschwenglich sein, da muss ich auch wieder zu meiner normalen gefühlsäußerung zurückkehren.
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und wenn ich mit meiner schmutzwäsche mal auf die straße laufe, dann bin ich noch nicht reif für die klapse. ich bin nur am weg zum waschsalon, der nicht da ist. als fußgänger lebe ich auch grad gefährlich: ich gehe auch bei rot über die strasse wie in NY, aber hier: nix gut. schnell abgewöhnen. die autofahrer sind lange nicht so nachsichtig hier. wenns einen niedergefahren haben, schimpfen die sicher noch über die depperten fußgeher.
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super ist, dass man in lokalen wieder normales besteck bekommt. wenn man nicht in ein schönes restaurant oder so gegangen ist, dann hat man sein essen immer in wegwerfgeschirr mit plastikbesteck bekommen. ihr könnt euch nicht vorstellen, wie mühsam es ist, mit so einem plastikmesser etwas zu schneiden. das ist schier unmöglich.
soviel zu ein paar umstellungen denen ich gerade gegenüberstehe - aber in spätestens einem jahr bin ich wieder auf normal ;-)
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lg, f.
[Emanuela Haberl]
[Emanuela Haberl]
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