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Der Dialog mit Chat-GPT bringt's

 

Die Antworten von Chat-GPT sind nett, zeigen wenig Ecken und Kanten und lesen sich auf den ersten Blick überzeugend. Den Entwicklern hatten in der Ausgabe ein höfliches und allseits abgerundetes Verhalten verordnet.

Gleicht fast schon einem Smalltalk. Fast. 😊

Jedenfalls ist das für tiefgehendes und präzises Arbeiten im Rahmen eines Forschungsprojekts ungeeignet. Die universitären Betreuer und Gutachter werden diesen Stil relativ schnell erkennen und – völlig zu Recht – durchschauen.

Für einen angehenden Akademiker ist daher das Wichtigste nicht der Text der Erstantwort, sondern ein Klick auf den Button "Regenerate response" samt detaillierten Anforderungen wie "Nennen Sie mir die wichtigsten Quellen".

Auf diese nachbohrende Weise werden nicht nur interessantere Antworten generiert, sondern man erkennt rasch die Limitationen des Sprachmodells, nämlich worauf es nicht trainiert wurde, was es nicht in seinem Repertoire hat.

So führt ein Satz wie "Nennen Sie mir aktuelle Reviews/Übersichtsarbeiten zur Anwendung von Bayesschen Linearen Regression in der Medizin" nur zu einem allgemeinen Verweis auf Literaturrecherchen mittels Google Scholar oder der medizinischen Metadatenbank PubMed. Dies geschieht, nachdem Chat-GPT zuvor ganz nett und verständlich die Methode der Bayesschen Linearen Regression erklärt hat.

Chat-GPT ist eben ein Werkzeug, und wie jedes Werkzeug kann es manches sehr gut und anderes gar nicht. Mit einem Hammer werden Sie eben keine Sachertorte zerteilen können.

 

PS: Diesen Text hab ich von von der KI-Maschine auf grammatikalische Fehler lektorieren lassen. Wozu haben wir sie.

PPS: Meine strenge Lektorin hat dennoch zwei Fehler gefunden, quod erat demonstrandum. Sie sprach von Kauderwelsch, verrät es aber nicht. ;-)

  

  

13. Juni 2023