Ein umfassender Hintergrund in qualitativer Forschung

 

Die qualitative Sozialforschung verfügt über Ordnungswerkzeuge, die helfen, in unübersichtlichen Situationen und zeitlichen Abfolgen einen Überblick zu erhalten. Das Kodierparadigma von Strauss und Coautoren1 ist eines dieser Werkzeuge.

Hierbei geht es um Ursachen, die ein Phänomen erzeugen. Das Phänomen unterliegt intervenierenden Bedingungen. Akteure wiederum entwickeln Strategien, um mit dem Phänomen umzugehen. Aus den Interaktionen entstehen Konsequenzen, siehe folgende Abbildung.

   

 

Je nach Definition existiert KI seit einem dreiviertel Jahrhundert. Eine breite öffentliche Aufmerksamkeit erhielt sie erst im November 2022 durch die Einführung von ChatGPT3. Nehmen wir dieses Ereignis als (jüngste) Ursache gemäß dem Kodierparadigma. 

Der ab sofort einsetzende Wettbewerb zwischen verschiedenen KI-Modellen der großen US-Tech-Unternehmen Google, Meta, OpenAI, Microsoft, Amazon etc. entspricht den intervenierenden Bedingungen. Wobei Ursachen und intervenierende Bedingungen in den letzten zwei Jahren regelmäßig den Platz tauschten.  

 

Lassen Sie uns das Blickfeld enger fassen und den Bildungsbereich betrachten. Als Kontext wird die höhere Bildung aufgefasst. Strategien sind nun zielgerichtete Vorgehensweisen von Universitäten/Hochschulen, Fachhochschulen, Akademien etc.

 

24. September 2024

 

1 Strauss, Anselm & Corbin, Juliet (1990). Basics of qualitative research: grounded theory procedures and techniques