ch habe bisher die meiste Zeit rosa als Farbe gemieden wie die Pest - und nun ist mein Profilbild rosa. What happened?

Als Kind schon war ich mit rosa gar nicht glücklich. Jede andere Farbe war mir lieber. Damit ist immer so was mädchenhaftes mitgeschwungen. Ich war aber eher ein Tomboy, immer in Hosen unterwegs, null girlyhaft und ich hab mich super wohl gefühlt dabei.

Später habe ich es immer mehr auch bewusst vermieden: Ich habe ohnehin schon jünger ausgesehen - rosa hat mich nur noch niedlicher aussehen lassen.
Ich war die meiste berufliche Zeit in reinen Männerteams. Klischee lässt grüßen, hätte ich dann auch noch rosa getragen.

Meine Farbwahl war somit zumeist aufgrund von Vorurteilen/Klischees/Wahrnehmung durch andere bestimmt. Nicht, ob ich jetzt gerade Bock auf die Farbe hab oder nicht.

Meiner Tochter hingegen sage ich immer: "Es gibt keine Mädchenfarbe oder Bubenfarbe. Es gibt Farben, die du gerne hast und es gibt Farben, die wer anderer gerne hat. Du kannst aus allen Farben wählen. Und das kann auch von deiner Stimmung abhängen und wechseln."

Es wird wohl Zeit, dass ich meine Vorbehalte beende und selbst dem Rat folge und dem Rosa eine realistische Chance gebe, um zu sehen, ob ich sie nicht eigentlich doch mag. Genauso wie ich blau mag. Und grün.

Denn sind wir uns ehrlich: Ich kanns in der Wahrnehmung der anderen nie richtig machen. Wähle ich rose, dann bediene ich das Klischee und "soooo typisch". Wähle ich blau, dann bin ich an die Männerdomäne angepasst und "verleugne meine Weiblichkeit".
Whatever...

Ich stürz mich auf ein neues Farbabenteuer! Und vielleicht wirds ja mit rosa noch was mit dem Upgrade auf eine Liebslingsfarbe. Und wenn nicht, dann hab ich es mal auch wirklich für mich ausprobiert.

 

Emanuela Haberl Software Creative @milk+honey 👩‍💻👩‍🎨 User-Empathie in IT ❤️ Klischees hinterfragen 🤓Software Creative

5. Mai 2024