Wenn man schon weiß, worum es thematisch im Text geht, man dies angereichert um spezifische Details oder herausragenden Wissensstücken ("Diamanten") wissen will, so kann man so vorgehen: Die Seiten innerhalb eines Kapitels diagonal von links oben nach rechts unten überfliegen.
Findet das Auge ein interessantes Wort oder eine auffällige Wortgruppe, dann um diese Fundstelle konzentrisch kreisförmig lesen, um den Inhalt dieses Fundes zu verstehen und einordnen zu können. Manchmal findet man nichts, manchmal belohnt eine einprägsames Beispiel oder Detail. Rückwirkend werden nun vorherige thematische Schlüsselstellen verständlicher oder besser im Gedächtnis verankert.
Natürlich gilt: Je geübter Sie sind oder je mehr fachliches Vorwissen vorhanden ist, umso besser funktioniert das. Ein großes Netz zum Einordnen und Speichern ist ja bereits da. Ebenso gilt: Mit dieser Methode eines selektiven Lesens findet man nicht zu 100 % alle relevanten Stellen. Aber es ist oft besser, Abschnitte und Kapitel durch überfliegendes Lesen zu verstehen als gar nicht. Und damit viel Zeit einzusparen.
Die beschriebenen Methoden eines effizienten Lesens widersprechen den Lesemustern, die wir in der Grundschule eingeübt haben. Diese Muster machen anfangs Sinn und als Basis für später. Ein lineares Alleslesen kann für manche Zwecke viel zu aufwändig, eventuell sogar hinderlich sein. Effizienz beim Lesen heißt, einen Werkzeugkasten verschiedener Lesemethoden zur Verfügung zu haben und die einzelnen Werkzeuge zweckgerecht anwenden.