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new york city signs
 
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Liebe Leute,
ich bin jetzt von meinem letzten Amerika-Trip zurueckgekommen - wir waren in Las Vegas!
die stadt, wo alles erlaubt ist, was sonst die amerikaner nicht duerfen, aber trotzdem irgendwo ausleben wollen:
auf der strasse saufen, prostitution, gluecksspiel, schnell-heiraten (sogar drive through weddings) und sogar noch schnellere scheidungen.
noch dazu ist die stadt ja ein einziges disneyland fuer erwachsene: nichts ist echt! jedes hotel hat ein anderes thema und so kann man von einem dschungel-hotel zum venedig-hotel (mit echtem wasser und gondolieros) bis hin zum burg-hotel alles haben.
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passend zu dem kuenstlich kreierten ambiente gibts natuerlich auch massenhaft shows zu allerlei themen - dominierend allerdings sind die leichtbekleideten damen. und ganz besonders gewagt ist ja die topless-show. wow! die zeigen in amerika nackte brueste!!! das ist eine leistung!
da waeren wir auch schon bei den naechsten fake-sachen: die frauen.
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ich hab ja in new york schon sehr viel operierte gesichter gesehen - manche weniger schlimm und manche graesslich. und ich rede jetzt nicht von gesundheitlich notwendigen operationen oder entfernen von einem riesen-nasenhoecker, sondern die "ich-kann-weder-lachen-noch-traurig-dreinschauen-weil-mein-gesicht-geliftet-ist"-variante.
aber in las vegas bin ich ja gar nicht dazugekommen, mir die gesichter genauer anzusehen - da bin ich echt am busen haengengeblieben.
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da haben frauen mit einer natuerlichen koerbchengroesse A (zumindest wuerde das zum rest des koerpers passen) ein implantat, was dann zu einem koerbchen DDD oder GGGG oder was auch immer in der scheinbar nach oben offenen koerbchen-skala wird.
dass die mit dem gewicht ueberhaupt noch auf ihren stoeckelschuehchen (frei nach dem motto "10cm absatz ist fuer weicheier - ich trage 20cm hohe schuhe") gehen koennen - das ist mir ein raetsel. ich bin dafuer, das in die olympischen sportarten einzutragen. das soll mal wer nachmachen!
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aber gut, was ich so gehoert habe, duerfte es  zum beispiel in californien ja prinzipiell so zugehen (da hab ich in las vegas ja nur eine mini-version gesehen). ein bekannte, die eine schwester in kalifornien hat, hat einmal erzaehlt, dass es ueblich ist, dass man so statt einem kaffeetratscherl mal einfach auf eine botox-spritze mit den freundinnen geht.
also an alle kaffeehaeuser in wien, die angst um ihre kundschaft hat wegen dem rauchverbot: sie muessen einfach einen schoenheitsarzt einquartieren und die behandlungen mit auf die karte setzen und schon haben sie mehr geschaeft als je zuvor. und vom passiv-botoxen gibts noch keine schaedlichen berichte.
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nachdem wir uns also in las vegas die sehenswuerdigkeiten angesehen haben (die unterschiedlichen hotels natuerlich ;-), sind wir dann auch schon am naechsten tag zum absoluten kontrast-programm aufgebrochen: Grand Canyon.
wir hatten keine lust auf auto mieten und 5 stunden in jede richtung herumzufahren, deswegen haben wir eine gefuehrte bustour mitgemacht.  und um nicht (mit pause) 6 stunden hinzufahren, eine stunde kurz den canyon sehen und dann wieder 6 stunden retour, haben wir im canyon (genauer gesagt oben am canyon) in einer lodge uebernachtet.
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das war es echt wert! so haben wir ein bissi die vielen touristen vermeiden koennen und haben den sonnenuntergang (wenn auch bewoelkt und dadurch kaum vorhanden) geniessen koennen.
war auf jeden fall atemberaubend! war irgendwie schon sooo gross, dass man es gar nicht so greifen und realisieren konnte. das war naemlich alles echt!
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nach einigen blasen auf den fuessen und dem einen oder anderen kleinen sonnenbrand im gesicht, waren wir dann wieder bereit nach las vegas zurueckzufahren.
da das ganze ja eine gefuehrte bustour war, hat der busfahrer immer so geschichten erzaehlt. und eine fand ich ja besonders interessant:
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es gibt eine stadt in nevada, wo glueckspiel und prostitiution verboten ist - das ist Boulder City.
und das beste an der stadt: dort haben einerseits die schoenen und reichen ihre villen (und fahren von dort aus nach las vegas um party zu machen) und andererseits wohnen dort die kasino-besitzer mit ihren familien.
eh.... moment einmal: zum geldverdienen finden sie die kasinos und prostitution und alkohol auf der strasse super, aber selber leben sie dann doch lieber in einer stadt, wo das ganze illegal ist. rieche ich da leicht ein bisschen doppelmoral?
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aja, tschuldigung - wir sind ja in amerika... haette ich ja jetzt fast vergessen...dass mich solche dinge ueberhaupt noch wundern.
ich muss ja jetzt mal kurz auch ein riesengrosses lob an alle tourguides, die ich bisher hatte aussprechen: es waren alle - ohne ausnahme - nicht nur informativ, sondern unterhaltsam bis zum umfallen.
die hatten einen schmaeh drauf (und zwar jeder auf seine art), dass ich echt bei den sonst uninteressantesten dingen, losgelacht habe. die schaffen es, sogar den zeitpunkt, wann man sich nach einer pinkelpause trifft, irgendwie lustig zu gestalten.
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auch auf dem kreuzfahrtschiff auf den bahamas: wer haette gedacht, dass eine informationsveranstaltung, wie man vom schiff am schnellsten auscheckt, zu einer entertainment-show werden kann!
dazu echt hut ab! also wenn jemand von euch mal in amerika ist, dann nehmt bitte keinen deutschen tourguide -das ist echt nur halber spass. nehmt euch einen echt amerikanischen (die sprechen auch meistens deutliches englisch... manchmal zu schnell, aber prinzipiell verstaendlich).
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zurueck in las vegas hatten wir dann noch 2 tage zeit, um das angenehme wuestenklima sonnenbadend zu geniessen (ich muss ja meine bahamas-braeune auffrischen) und natuerlich um ein bissi geld zu verspielen. zugegeben, mich hat das ja gar nicht gereizt, aber d. wollte es zumindest ausprobieren.
also black jack, wo man zumindest ein bissi auch mit strategie weiterkommt (sofern man eine hat), war nicht sein ding. und auch roulette, wo man sagt, dass 1% strategie und 99% glueck ist, das war auch nicht gerade gewinnbringend.
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aber ich wuerde es dann doch eher so formulieren: pech im spiel, glueck in der liebe ;-)
wegen der bustour zum grand canyon hatten wir ja auch wieder einmal eine begegnung mit den 9/11-geschockten amerikanern. wir waren fuer eine nacht in einem hotel in las vegas (das luxor hotel - war ziemlich super. war wie eine pyramide aufgebaut und hatte ueberall ein aegytisches thema) und dann waren wir fuer einen nacht im grand canyon und dann nachher wieder 2 naechte im luxor in las vegas.
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bei der bustour durfte man nur pro person einen normalgrossen rucksack mitnehmen.
nachdem man aber dann fuer 5 tage doch mehr braucht, war geplant, dass wir das restliche gepaeck im hotel lassen fuer diese eine nacht (wenn man ja mal spaeter auscheckt, kann man ja auch immer das gepaeck noch dort lassen und spaeter abholen - da haben wir uns keine gedanken darueber gemacht. es stand auch von der bustour, dass man sein gepeack einfach bei der hotelrezeption abgeben soll).
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nun gut, wir gehen am ersten tag gleich zur rezeption und wollen das auch bestaetigt haben... jaja jetzt faengt der spass erst an! "nein, seit dem terroranschlag 9 11 nehmen wir keine gepaeckstuecke mehr."
okay, dann haben wir die busfirma angerufen, ob wir die sachen bei denen lassen koennen - "nein, aus sicherheitsgruenden geht das nicht".
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gut, dann gibts am flughafen oder irgendwo in der stadt so schliessfaecher, wo wir die sachen lassen koennen "nein, seit 9 11..." okay, ihr seht, was ich meine.
dann haben wir uns nur gedacht: sind wir die ersten seit 9 jahren, die diese tour machen? haben andere leute kein gepaeck?
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nachdem wir dann im hotel alle moeglichen concierge, check-in-mitarbeiter, bell-desk-dame abgeklappert haben und alle dann im endeffekt gesagt haben: "aber sie koennen einfach fuer diese nacht ein zimmer buchen und dort ihr gepaeck lassen."
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uiuiui.... na mehr haetten die nicht sagen muessen! ich war ur ur grantig! und jetzt stellt euch mal eine grantige f. in der "wir-sind-gluecklich-und-immer-freundlich-zueinander"-welt vor. das faehrt schon ein!
am ende der geschichte, hab ich ein zimmer fuer das gepaeck bekommen, um einen sehr sehr entgegenkommenden preis des hotels. das war das aufregen schon wert ;-)
war dann auch praktisch, weil wir durchgehend ein und dasselbe zimmer hatten und dann nicht ein/auspacken mussten.
aber um das ganze nochmal durchzudenken: wir nehmen mal an, wir sind terroristen und wollten das luxor-hotel in .
die luft sprengen. ich will den koffer abgeben ueber nacht und die leute sagen mir, das geht nicht.
natuerlich ist der anschlag dann vereitelt! weil eine nacht in dem hotel kann sich diese terrorgruppe natuerlich nicht leisten. also auf die idee, dann einfach den koffer mit der versteckten bombe im zimmer zu deponieren und dann halt einfach wieder wegfahren - nein! auf so eine idee wuerden terroristen nie kommen, wenn sie wirklich etwas niederpulvern wollen. viel zu ueberlegt!
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ist ja schoen und gut das vorsichtig sein der amis, aber im endeffekt ist es doch mehr schein als sein.
wir sind ja auch ueber den hoover dam (einem riesig grossen staudamm) auf dem weg zum grand canyon gefahren - und da haben die auch total vor einem anschlag angst, deswegen bauen sie jetzt eine bruecke die weit genug davon entfernt ist und man nicht mehr ueber den damm selber fahren kann.
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bis diese bruecke fertig ist, sind jetzt halt sicherheitskontrollen, wenn man drueberfaehrt. und die sehen so aus: bus faehrt zur kontrollstelle. beamter steigt ein, geht nach hinten, geht wieder nach vorne und steigt wieder aus.
also sofern der beamte keine ausbildung zum "telepatisch-erkennen-ob-sprengstoff-versteckt-ist" hat, war das eher  sinnlos.
aber hauptsache sie koennen sagen, sie tun etwas.
na dann werd ich mich wieder in die schein-welt begeben,
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lg, f.